Ich arbeite nebenbei an der Idee Bäume aus Kunststoff in Echtgrösse zu fertigen und diese dann auf öffentlichen Plätzen zu installieren. Können jederzeit auch wieder entfernt werden.
Die könnten dann auf dem Bundesplatz stehen als kleine Baumgruppe, idealisiert wie man sie in den Bergen auf einer Wiese im Jura findet, man kann sich dann dort hinsetzen.
Oder neben der Heiliggeistkirche, für Neuankommende sicherlich sehr interessant.
Deutet auch daraufhin zu fragen, Stadt bauen heisst eigentlich, den zukünftigen Ort für den Menschen bauen. Was für ein Ort soll das sein, wie wird die Zukunft aussehen? Je lebendiger diese Diskussion geführt wird , mit allen möglichen Gruppierungen, dest mehr bewegt das unsere Gesellschaft.
Ich bin halt auch für Hochhäuser.
Die Idee der Bäume aus Kunststoff entspringt folgender Überlegung:
Die von vielen als urwüchsig-romantisch geschätzte Landschaft Grossbritanniens z.B. ist eigentlich ein Resultat umfangreicher Rodungen, die nötig waren, um den Schiffbau der Seemacht England mit
Bauholz zu versoregn.
Scheinbar Selbstverständliches und Natürliches erweist sich auf den zweiten Blick alles andere als unmittelbar gegeben, sondern als produziert, als technisch und gesellschaftlich
vermittelt.
Unsere Umwelt als Konstrukt, der (bewohnte) Raum, die (geformte) Landschaft und die (benutzte) Natur als eine Art medialer Wahrnehmungs- und Empfindungsraum.
Weitergehend ausgeholt auch, dass Landschaft eben nicht mehr die naturgegebene Landschaft oder Umwelt, sonder ein Arrangement von Elementen sein kann. Von Architekten und Landschaftsgestalter/architekten inszeniert und als natürlich vorgefunden vermittelt.
Die arrangierten Elemente können Bäume, Seen, Berge sein, könnten aber, jetzt weit ausgeholt, auch einen ganz anderen Charakter haben, aus ganz anderen Materialien bestehen, z.b. aus Pressplatten oder Kunststoff der dann so Stoff zweiten Grades ist. Wo ja auch alles miteinander verschmilzt, Technik, Wissenschaft und Natur - man denke etwa an die Gentechnologie.
Auch mit dem Verhältnis der Naturwissenschaften zu den Künsten, den jeweiligen Speichermedien von Wissen und Erfahrung und ihrer sinnlichen Präsentation. Vieles zeigt sich dann eben in den "wirklichen Pflanzen" die aber eben auch arrangiert Momente des Designs, der Geologie und der Botanik vereinen.
Hier als Anschauungs Beispiel eine Playmobil Tanne. Das zu erarbeitende Modell müsste natürlich etwas detailgetreuer sein.